Fragen-&-Antworten-Katalog

29. Was unterscheidet Ihre berufliche PR in der Medizinbranche von der Ernährungs-PR, die Sie kritisieren?

Der grundlegende Unterschied zwischen Medizin-PR und Ernährungs-PR ist die Basis der wissenschaftlichen Daten, die zur Verfügung stehen. Wenn Sie beispielsweise Studien zur Wirksamkeit von Medikamenten auswerten, die nach den höchsten wissenschaftlichen Standards durchgeführt wurden, dann ist die Aussagekraft relativ hoch. Im Bereich der Ernährungswissenschaft existieren solche Studien aber nicht, denn sie sind einfach nicht durchführbar. Es gibt also fast keine Ernährungsforschung, die den Anforderungen der so genannten „evidence-based-medicine“ entspricht. Auch evidenzbasierte Leitlinien, also empirisch gesicherte Richtlinien zur Ernährungsempfehlungen, müssen Sie mit der Lupe suchen. Ernährungsforschung beobachtet in der Regel statistische Zusammenhänge, liefert aber niemals Beweise. In der Medizin ist das anders. Wie Sie wissen, ist die Wirksamkeit zahlreicher Therapien sicher belegt. Es zweifelt beispielsweise kein Mediziner daran, Ihnen bei einer Schilddrüsenunterfunktion die benötigten Hormone zu verordnen. Hingegen gibt es keine gesicherten Erkenntnisse, dass gewisse Ernährungsformen diese oder jene gesundheitlichen Vor- oder Nachteile bringen. Wären die medizinischen Grundlagen so vage wie die Ernährungserkenntnisse, ich glaube, kaum ein Arzt würde praktizieren. Das wäre den Doktoren viel zu unsicher und gefährlich.

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