Fragen-&-Antworten-Katalog

28. Sie arbeiten in der PR und gehen nicht gerade zimperlich mit „Ihrer Zunft“ ins Gericht. Haben Sie mit Public Relations abgeschlossen?

Keineswegs. Die Pressearbeit an sich ist ein wichtiges Werkzeug – sowohl für Absender als auch für Empfänger, die Journalisten. Ohne PR wären Zeitungen und Zeitschriften inhaltlich wesentlich dünner, als Sie es gewohnt sind. Fast alle Redaktionen nutzen PR-Informationen. Es kommt eben darauf an, was in den Meldungen drin steht. Und hier muss man der Ernährungs-PR in seiner Flut an pseudowissenschaftlichen Meldungen derzeit einfach ein schlechtes Zeugnis ausstellen. Es wird viel zu viel gehaltlose Information publiziert, die meist keinen persönlichen Nutzen, sondern stattdessen oftmals neue Verunsicherung liefert. Aber das liegt in der Natur der Dinge: Es gibt kein gesichertes Ernährungswissen nach dem Motto „dies und jenes ist gesund, und dies und das essen Sie besser nicht“. Das Einzige, was die meisten Forscher finden, sind isolierte statistische Zusammenhänge. Diese werden dann häufig noch aus dem Lebenskontext gerissen und anschließend als „Wahrheit“ positioniert. Doch das ist nicht möglich, denn Ernährungsstudien liefern nur Beobachtungen, keine Beweise. Und selbst diese Beobachtungen kannibalisieren sich oft gegenseitig. Man könnte fast meinen, die derzeitige Devise lautet: Ein Tag ohne Ernährungsstudie ist ein verlorener Tag!

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